Call for Papers
- Dezember 23, 2016
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Die kapitalistische Moderne herausfordern III Call for Papers
Die kapitalistische Moderne herausfordern III Call for Papers
Der Kapitalismus steckt in einer strukturellen Krise und verliert weltweit an Legitimität – trotz behaupteter Alternativlosigkeit. Gleichzeitig bieten sich rechte und reaktionäre Bewegungen als Alternative an.
Doch es gibt andere Wege als die scheinbar einzigen Alternativen. In Rojava/Nordsyrien gelang es, sich nicht auf eine Seite zu schlagen, sondern einen eigenen, »dritten Weg« zu etablieren. Der Aufbau eines nicht patriarchalen Systems und einer demokratischen Wirtschaftsordnung scheint zum Greifen nahe und hat die Chance, sich permanent zu etablieren.
Solche »dritte Wege« sind weltweit überall möglich. Auf unserer dritten Konferenz wollen wir sie präsentieren, ausleuchten und diskutieren.
Die dritte Konferenz »Die kapitalistische Moderne herausfordern« mit dem Untertitel »Demokratische Moderne entfalten – Widerstand, Rebellion, Aufbau des Neuen« findet über Ostern (14.–16. April) 2017 in Hamburg statt. Die letzten beiden Konferenzen brachten nicht nur führende Intellektuelle zusammen, sondern gaben auch jungen AktivistInnen, Studierenden und AkademikerInnen die Gelegenheit, ihre Ideen zu präsentieren. In dieser dritten Konferenz wollen wir wieder Brücken zwischen all diesen und Bewegungen in Kurdistan und weltweit schlagen.
In diesem Sinne bitten wir Euch auch diesmal mit einem Call for Papers um Beiträge zu vier Themen. Die EinsenderInnen der besten Beiträge werden eingeladen, ihren Beitrag auf der Konferenz zu präsentieren.
Die Formen, die Staat und Macht durch die Geschichte der Zivilisation hindurch annehmen, unterliegen einer Transformation. Wie werden ideologische Konstrukte wie Patriarchat, Religion, Nationalismus, Militarismus und Szientismus zu immer neuen Rüstungen für den Staat und die Klassengesellschaft? Wie verhalten sie sich zur Freiheit oder zu ihrer Abwesenheit?
Öcalan beschreibt die Geschichte als im Wesentlichen eine Geschichte von Kämpfen zwischen der Zivilisation und vorstaatlichen dörflichen und bäuerlichen Gemeinschaften. Gleichzeitig misst er dem Geschichtsbewusstsein allergrößte Bedeutung für den Aufbau einer befreiten Gesellschaft zu. Warum ist es wichtig, wie wir Geschichte betrachten?
Öcalan gründet seine Analyse der demokratischen Zivilisation und sein Modell der demokratischen Moderne auf die von ihm so genannte »moralisch-politische Gesellschaft«. Warum wird die moralisch-politische Gesellschaft zum Eckstein seines Modells und wie verhält sie sich zur Freiheit? Wie ergänzt dies den Marxismus und andere Denkschulen und/oder weicht von ihnen ab?
Öcalan betont die Lebensfeindlichkeit der Städte und entwirft eine Vision von ökologischen Dörfern. Eine tiefgreifende ökologische Umgestaltung muss grundsätzliche Fragen zum Verhältnis von Stadt zu Land angehen. Wie kann das Verhältnis von Städten zu Dörfern unter den Vorzeichen des Demokratischen Konföderalismus aussehen?