Interview mit dem Mitglied des PKK-Zentralkomitees Duran Kalkan

Wir wollen, dass die palästinensische Frage auf demokratischer Ebene gelöst wird ...

Seyit Evran und Ararat Örkmez, Firatnews 02.06.2015

Duran Kalkan, Gründungskader und Mitglied des Zentralkomitees der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), hat in einem Interview mit der Nachrichtenagentur ANF den Widerstand der PKK gegen die israelische Besetzung des Libanon am 2. Juni 1982 bewertet.

In was für einer Konjunkturphase erfolgte am 2. Juni 1982 die Besetzung des Libanon durch Israel?

Zu Beginn der 1980er Jahre kam es, wie auch zu Beginn der 1990er, zu bedeutenden Ereignissen und in diesem Prozess zu ernsthaften Veränderungen. Am 12. September 1980 gab es in der Türkei einen Militärputsch und die Armee bemächtigte sich der Führung. Am 19. September 1980 griff der irakische Staat an und der acht Jahre dauernde Irak-Iran-Krieg begann. Zuvor hatte im Februar 1979 im Iran die Islamische Revolution stattgefunden und eine neue islamische Administration begann sich zu entwickeln.

All diese Ereignisse waren bedeutend und weitreichend für den Mittleren Osten. Sie hingen gleichzeitig auch mit den Auseinandersetzungen auf internationaler Ebene zusammen. Auf der Welt verschärfte sich die Konfrontation zwischen den USA und der Sowjetunion. Alle Kämpfe auf der Welt standen direkt mit dieser Blockbildung in Verbindung. Kurz gesagt hatte die Auseinandersetzung zwischen den USA und der Sowjetunion sehr starke Auswirkungen auf den Mittleren Osten. Gleichzeitig vertieften sich auf dieser Grundlage auch die regionalen Widersprüche und transformierten sich in konkrete Auseinandersetzungen.

Die Besetzung des Libanon am 2. Juni 1982 durch den israelischen Staat ereignete sich also in dieser Atmosphäre und war an die genannten Bedingungen gebunden. Sie war im Grunde ein Angriff und ein Vorstoß gegen die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO). Denn Israel hatte Palästina besetzt und die palästinensische Bevölkerung und die Befreiungskräfte hatten sich auf die benachbarten arabischen Länder verteilt. In vielen arabischen Ländern, insbesondere in Ägypten, Jordanien, Syrien und Libanon, wurden Flüchtlingslager errichtet.mahsum korkmas akademie

Das größte dieser Lager befand sich im Libanon. Bewegungen, die mit der PLO verbunden waren, hatten sich in diesen Lagern gut organisiert. Aufgrund des Bürgerkriegs im Libanon hatte sich das zentralstaatliche Gebilde aufgelöst und eine Vielzahl regionaler Verwaltungen ging daraus hervor. Die PLO hatte diese Situation bewertet, mit der Organisierung der Guerilla begonnen und einige Gebiete Libanons unter ihre Kontrolle gebracht. Darauf gestützt organisierte sie das palästinensische Volk und führte den Kampf gegen Israel von der Grenze des Libanon aus. Es wurden vermehrt Fedajin ins Innere Israels geschickt und Israel von der Grenze aus mit Artillerie beschossen. Zweifellos war das ein sehr begrenzter militärischer Widerstand; doch es genügte, um dem israelischen Staat Schaden zuzufügen.

Die Besetzung des Libanon am 2. Juni 1982 fand unter diesen Bedingungen und als Fortsetzung der geschilderten Auseinandersetzungen statt. Zuvor hatte die israelische Armee mit Kampfflugzeugen und Artilleriebeschuss Angriffe auf palästinensische Camps im Libanon durchgeführt. Als diese Angriffe den palästinensischen Widerstand nicht stoppen konnten, nutzte der israelische Staat die von kriegerischen Auseinandersetzungen geprägte Situation in der Region und griff die palästinensischen Lager und die Guerilla an, um beide zu vernichten. Die Arabische Liga war zerstreut, die ägyptische Regierung hatte eine Friedensvereinbarung mit Israel unterzeichnet, der Irak-Iran-Krieg hatte die arabische Kraft geschwächt und die Türkei wurde mit dem Militärputsch vom 12. September 1980 an die USA, und damit folglich an Israel, gebunden. In einem solchen Zustand gab es keine ernsthafte regionale Kraft, die die israelische Besetzung hätte aufhalten oder den palästinensischen Widerstand unterstützen können. Der israelische Staat hat so die Besetzung des Libanon leicht durchführen können und stieß auf keine ernsthaften Reaktionen.

Auf welche Weise war die PKK in den Krieg gegen die Besetzung involviert?

Der Vorsitzende der PKK war bereits ab dem Juli 1979 im Gebiet Syrien/Libanon und hatte mit Organisationen, die mit der PLO verbunden waren, Beziehungen geknüpft. Um die Möglichkeiten der geschaffenen militärischen Ausbildung zu bewerten, kam im September 1979 die erste PKK-Gruppe in den Libanon. Als der Siverek-Widerstand im Land nicht die erhofften Ergebnisse brachte und militärische Schwierigkeiten auftraten, wuchs das Bedürfnis nach militärischer Ausbildung in den palästinensischen Gebieten. Wenn man noch den militärisch-faschistischen Putsch vom 12. September 1980 dazunimmt, verfolgte die PKK zum Teil auch eine Taktik des Rückzugs. Im Winter 1980/1981 wurden Kader und Sympathisanten in das Gebiet gebracht und neben der militärischen Ausbildung wurde mit der ersten Konferenz im Juli 1981 und der zweiten im August 1982 auch eine organisatorische Stärkung erreicht. All diese Aktivitäten wurden in den Jahren 1980, 1981, 1982 in der kriegerischen Atmosphäre im Libanon und Palästina durchgeführt. Als der israelische Staat am 2. Juni 1982 den Libanon besetzte, hielten sich die PKK-Kader bereits seit drei Jahren dort auf. Man war also nicht auf einmal mit der Besetzung konfrontiert, sondern bereits seit drei Jahren da bzw. im Israel-Palästina-Krieg. Die Kader erhielten ihre militärische Ausbildung in den palästinensischen Camps an der Grenze zwischen Libanon und Israel und schützten sie natürlich. Auch wenn die PKK-Kader nicht an Fedajin-Aktionen oder Artillerieangriffen teilnahmen, die die Palästinenser selbst organisierten, spielten sie eine aktive Rolle bei der Verteidigung der palästinensischen Gebiete gegen die Luftangriffe und Artilleriegeschosse. Als am 2. Juni die Landbesetzung begann, hatte die PKK Kräfte, die in den palästinensischen Camps an der Grenze Libanon/Israel stationiert waren und so auf die Besetzung reagierten.

Wie bewerten Sie den Widerstand der PKK?

Ehrlich gesagt konnte die PLO keinen wirksamen Widerstand gegen die Besetzung leisten. Aufgrund der früheren Angriffe hatte die israelische Armee für eine negative Atmosphäre bei den Palästinensern gesorgt. Die hatten eine solche Besetzung nicht erwartet. Folglich waren sie nicht gut vorbereitet. Aus diesem Grund konnten sie keinen ernsthaften Widerstand leisten und zogen sich verstreut zurück. Die israelische Armee hat an einem Tag die Grenze überschritten und Beirut umzingelt. Das bedeutete sowohl eine Zersplitterung der palästinensischen Guerilla als auch einen Schlag gegen die Organisierung des Volkes. Diejenigen, die in dieser Situation Widerstand leisteten, waren eher die Kräfte, die aus anderen Ländern zur Ausbildung gekommen waren. Hier nahm die PKK einen wichtigen Platz ein. In den Grenzstädten Sayda, Nebatiye und Sur gab es eine bedeutende Kraft der PKK und überall, wo es Angriffe gab, kämpfte sie aktiv. In den Gefechten mit der israelischen Armee gab es Märtyrer und Gefangene. Und die PKK-Kräfte waren die letzten, die sich zurückzogen, die Waffen einsammelten und die Palästinenser zu stärken versuchten. Die PKK-Kräfte waren als Militante der Partei im Vergleich mit der Guerilla der Palästinenser im Hinblick auf Ideologie und Organisierung gründlich gebildet und diszipliniert. Gleichzeitig waren sie voller Wut aufgrund der Folter und Massaker des 12.-September-Regimes gegen die Gesellschaft Kurdistans. Sie waren wegen der eigenen Ausbildung und des Widerstandes der Palästinenser dort und wären, wenn die Situation dies erfordert hätte, auch mit in den Krieg gezogen. Die Palästinenser haben diesen Zustand der PKK-Militanten gesehen und sie bevorzugt. Aus diesem Grund wollten sie bei einer möglichen Besetzung durch Israel die PKKler immer an vorderster Front haben. Auf dieser Grundlage kämpften alle PKKler an jedem Ort gegen die sich entwickelnde Besetzung und erfüllten ihre Aufgaben. Die Geschwisterlichkeit zwischen Palästina und Kurdistan sowie der kurdischen und palästinensischen Völker hat sich auf der Grundlage einer solchen Auseinandersetzung, einer solchen Freundschaft an der Kriegsfront gebildet.

In diesem Widerstand hatte die PKK Verluste und Gefangene. Können Sie uns von ihren Befreiungsversuchen erzählen?

Im Jahr 1982 gaben die Kräfte der PKK innerhalb des palästinensischen Widerstands insgesamt elf Märtyrer. Unser erster war der Freund Abdulkadir Çubukçu aus Êlih (Batman), der in einem Camp nahe Beirut bei einem Luftangriff sein Leben verlor. Während der israelischen Besetzung am 2. Juni verloren wir im Ostlibanon zwei Freunde und im Südlibanon in der Burg Arnon (Gebiet Nebatiye) acht. Der Genosse Sabri war im Südlibanon und erreichte unsere Kräfte nach neun Tagen unter der israelischen Besatzung. Der Genosse Cuma war drei Monate innerhalb der Belagerung Beiruts und konnte am Ende, als die Palästinenser freigelassen wurden, unsere Kräfte wieder erreichen. Wenn auch die Gruppe von Genosse Cuma in Gefangenschaft geraten wäre, dann hätte die Zahl unserer Gefangenen sehr viel höher gelegen.

Ich erinnere mich an die Namen folgender Genossen, die im Kampf in Libanon/Palästina gefallen sind: Als uns die Nachricht vom Tode des Genossen Abdulkadir Çubukçu am 1. Mai 1982 erreichte, ging selbst der Vorsitzende Apo in den Libanon und nahm zusammen mit den Palästinensern an der Trauerfeier teil. Auf dieser Grundlage hatte der Vorsitzende Apo seine 1.-Mai-Bewertung vorbereitet. Dieser Tod hat unsere genossenschaftlichen Beziehungen mit den Palästinensern auf ernsthafte Weise gestärkt.

Im Ostlibanon fiel der Genosse Abdullah Kumral aus Cibinli zusammen mit einem anderen Freund. Abdullah Kumral war Grundschullehrer und wir nannten ihn Lehrer Abdullah. Er war gleichzeitig ein Freund, der am PKK-Gründungskongress teilgenommen hatte. In der Burg Arnon haben wir Kemal Çelik, İsmet Özkan, Mehmet Atmaca, Mustafa Marangoz, Şerif Aras und drei weitere Freunde verloren. Der Genosse Kemal kam aus Elazîz-Kebanlı. Er war der jüngere Bruder des Genossen Xalit. Alle seine Geschwister hatten sich angeschlossen. Der Genosse Ismet kam aus Pîrsûs (Suruç). Er war der Sohn des Genossen Herbijî und seine beiden Geschwister sind gefallen. Auch der Genosse Mehmet Atmaca kam aus dem Dorf Cibin und war Kommandant. Der Genosse Mustafa war aus Çermikli und mit einem starken Kampfgeist ausgestattet. Später gab es viele Gefallene in seiner Familie.
Ein Genosse, der in Gefangenschaft geriet, war Kaymak Xalit. Der in der Burg Arnon gefallene Genosse Kemal war sein Bruder. Ich erinnere mich an die Namen folgender Genossen, die damals in Gefangenschaft gerieten: Seyfettin Zoğorlu, der Genosse Seyfettin aus Nisêbîn (Nusyabin), Genosse Sabri Gözübüyük und einige weitere. Diese Genossen sind alle nach zwei Jahren Gefangenschaft mit großen Schwierigkeiten vereinzelt freigekommen. Der türkische Staat hatte sich eingeschaltet und die Auslieferung all dieser Gefangenen gefordert. Israel war dafür empfänglich und wollte sie ausliefern. Doch unsere Genossen hatten sich alle als Palästinenser oder aus anderen arabischen Ländern ausgegeben. Am Ende mussten sie viele Länder durchqueren. Sie kamen bis zu einem Flughafen in Syrien. Syrien nahm sich ihrer nicht an. Später ketteten sie sich am Flughafen in Athen fest und forderten mit dieser Aktion Asyl. So haben sie es geschafft, von dort weiter nach Europa zu kommen. Es war ein richtiger Kampf und eine lange Reise.

Haben Sie in dieser Zeit zu anderen Organisationen, insbesondere zu palästinensischen, Beziehungen geknüpft?

In dieser Zeit baute vor allem unser Vorsitzender zusammen mit dem Genossen Cuma Verbindungen zu anderen Gruppen und Organisationen in der Region auf. Wir hatten Beziehungen zu allen palästinensischen Organisationen, die in der Palästinensischen Befreiungsorganisation vertreten waren. Die stärksten Beziehungen hatten wir zur Demokratischen Befreiungsfront Palästinas, der Volksbefreiungsfront Palästina und zur Widerstandsfront zur Befreiung Palästinas. Dazu bauten wir dort auch mit der Kommunistischen Partei des Irak, der Patriotischen Union Kurdistan (YNK) und der Demokratischen Partei Kurdistans (PDK) Beziehungen auf, ebenso mit einer Vielzahl revolutionärer Organisationen aus der Türkei und Nordkurdistan, und wir führten dort Diskussionen. Mit sieben Gruppen aus der Türkei gründeten wir die Vereinte Widerstandsfront gegen den Faschismus. Doch die hielt nur ein Jahr.

Wir haben als Bewegung in dieser Phase einiges vom palästinensischen Widerstand mitgenommen. Wir haben die militärische Ausbildung unserer Kräfte und eine organisatorische Stärkung erreicht. Wir haben den palästinensischen Widerstand genossenschaftlich und geschwisterlich unterstützt. Wir haben die Geschwisterlichkeit zwischen der palästinensischen und der kurdischen Gesellschaft auf dieser Grundlage aufgebaut. Wir haben vieles von den Palästinensern mitgenommen und bewerten dies immer noch mit Respekt. Wir erklären immer mit Stolz, dass die Guerilla Kurdistans sich innerhalb der palästinensischen Erfahrung entwickelt hat. Wir sind überzeugt, dass wir dem palästinensischen und den arabischen Völkern mit diesem Widerstand auch vieles zurückgegeben haben und sie das auch so sehen. Wir verfolgen immer noch die Situation und den Widerstand der palästinensischen Gesellschaft und sehen den Kampf als unseren eigenen. Wir wollen, dass die palästinensische Frage auf demokratischer Ebene gelöst wird und die arabische und jüdische Bevölkerung geschwisterlich zusammenleben.

Was für eine Atmosphäre hat der Widerstand der PKK im Libanon in den Bergen Kurdistans geschaffen? Wie bewerten Sie das?

Die PKK-Bewegung hatte auch vor dem Militärputsch vom 12. September 1980 Widerstand geleistet und Märtyrer gegeben. Dieser Widerstand war vorbereitend auf den Kampf gegen den Putsch. Aufgrund zweifachen Widerstands kehrten die Kräfte der PKK aus Libanon/Palästina ins Land zurück und entwickelten den Widerstand als Guerilla. Der erste war der große Gefängniswiderstand, der sich durch die Vorreiterrolle von Mazlum Doğan, Hayri Durmuş und Kemal Pir entwickelte. Der zweite war der Widerstand gegen die israelische Besetzung mit seinen heldenhaften Märtyrern. Der genannte historische Widerstand und seine unsterblichen Märtyrer haben die PKK unumkehrbar gemacht und der Guerilla die Kraft in Richtung Freiheit verliehen. Natürlich hat auch die richtige Definition dieses Widerstandes durch den Vorsitzenden Apo eine entscheidende Rolle gespielt.

Zur Zeit des Gefängniswiderstands und des Kampfes gegen die israelische Besatzung gab es in den Bergen Kurdistans noch keine organisierte und kämpfende Guerilla. Im Gebiet Libanon/Palästina waren Guerillas, die vorbereitet wurden, um nach Kurdistan zurückzukehren. Diese Guerilla hat ihren Geist und ihre Kraft zur Rückkehr durch diesen Widerstand entwickelt und so die Freiheitsguerilla Kurdistans geschaffen. Der heldenhafte Marsch – mit dem Vorstoß des 15. August 1984 gegen das faschistische Militärregime des 12. September – hat sich auf der Grundlage dieses Widerstands entwickelt. Der genannte Einfluss hält bis heute an.

Wie hat eine solche Praxis noch vor dem 15. August die PKK beeinflusst?

Es ist nicht dasselbe, im eigenen Land zu kämpfen oder im Ausland, in einem Land anderer Völker. Es ist zweifellos viel einfacher für einen Menschen, in seinem eigenen Land und seiner Gesellschaft zu leben und zu kämpfen. Es heißt, dass revolutionäre Bewegungen nach ihrer Geburt zwei grundlegende Erfahrungsfelder haben: erstens die Praxis im Gefängnis und zweitens die Praxis im Ausland. Bewegungen, die auf beiden Feldern kämpfen und die Prüfung erfolgreich bestehen, kommen, wenn sie später nicht nachlassen, sicher zum Erfolg. Die Zeit zwischen 1980 und 1984 war für die revolutionären Bewegungen in der Türkei und in Kurdistan solch eine Prüfungsphase. Die Bewegung, die beide Prüfungen bestand, war die PKK-Bewegung.

Und das ist genau die Realität, die die PKK von anderen revolutionären Bewegungen unterscheidet und sie bis zum Guerillavorstoß vom 15. August 1984 brachte. Auf dieser Grundlage haben der Gefängniswiderstand und der Widerstand außerhalb des Landes die PKK beeinflusst. Wenn die PKK in Libanon/Palästina keinen Widerstand gegen die israelische Besetzung geleistet hätte, dann hätte sie auch nicht nach Kurdistan zurückkehren und sich dem Guerillawiderstand zuwenden können.

Was waren die Auswirkungen des Widerstandes im Libanon und des Gefängniswiderstandes?

Der zweite Kongress der PKK fand direkt nach dem Widerstand gegen die israelische Besetzung im August 1982 statt. Auch wenn es bei diesem Kongress nicht ganz zum Vorschein kam, es gab erste Anzeichen von Liquidation. Aus diesem Grund war der zweite Kongress eine kritische Sitzung. Er wurde gerettet, indem gegen die Auflösung angekämpft wurde. Die ersten vorbereiteten Kräfte realisierten ihre Rückkehr ins Land. An diesem Punkt war der Widerstand gegen die israelische Besetzung offen für zwei Richtungen. Die Liquidation hat in gewissem Maße versucht, mithilfe der Gefallenen und Gefangenen Angst zu erzeugen und den Einfluss des Widerstandes zu brechen. Doch der genannte Widerstand und seine Märtyrer haben für die Rückkehr ins Land und die Entwicklung des Guerillawiderstands eine ermutigende Wirkung gehabt. An diesem Punkt ließen die Bewertungen des Vorsitzenden Apo die Liquidation ins Leere laufen. Die Rückkehr ins Land und der Guerillawiderstand wurden unumkehrbar. Aus diesem Grund wurde auf dem zweiten Kongress mit überwältigender Mehrheit entschieden, ins Land zurückzukehren und die Guerilla gegen den Faschismus des 12. September aufzubauen. Das Ergebnis der zweijährigen Praxis im Ausland waren 11 Märtyrer und mehr als 15 Gefangene. Die Menschen haben für die Sache der Partei in anderen Ländern ihr Leben gegeben. Dazu kommt der Gefängniswiderstand von 1982 als unvergleichbare Realität. In diesem Rahmen bewegten sich die Selbstverbrennung der vier und das große Todesfasten vom 14. Februar. Natürlich war es der Widerstand von Mazlum Doğan, der den Weg dahin erhellte und so große Entschiedenheit erzeugte. Die Menschen haben für die Sache ihren eigenen Körper verbrannt. Es ist offensichtlich, was das für eine Bedeutung hat und wie die Parteilinie unumkehrbar für die Parteikader wurde. Der Vorsitzende definierte den Widerstand im Gefängnis als »Bau einer Brücke zum freien Leben« und lud die gesamte Gesellschaft ein, ohne Furcht über diese Brücke zu gehen. Die Gesellschaft und insbesondere die Jugend haben auf diesen Aufruf positiv reagiert. Die Entwicklung der PKK und der Guerilla hat auf dieser Grundlage stattgefunden. Ihre Geschichte ist lang und es ist ein Thema, das wert ist, in allen Einzelheiten dargelegt zu werden.