Die kapitalistische Moderne herausfordern IV

Wir wollen unsere Welt zurück! – Widerstand, Rückforderung und Wiederaufbau!


Die kapitalistische Moderne herausfordern IVWir freuen uns mitteilen zu können, dass in diesem Jahr vom 7. bis 9. April die vierte Konferenz »Die kapitalistische Moderne herausfordern IV« des Zusammenschlusses Network for an Alternative Quest unter dem Motto: »Wir wollen unsere Welt zurück! ‒ Widerstand, Rückforderung und Wiederaufbau!« stattfindet. Begonnen haben die Konferenzen, die bisher immer über die Ostertage an der Universität in Hamburg stattgefunden haben, im Jahr 2012 unter dem Motto: »Die kapitalistische Moderne herausfordern I: Alternative Konzepte und der kurdische Aufbruch«, dann 2015 mit »Die kapitalistische Moderne herausfordern II: Kapitalistische Moderne sezieren – Demokratischen Konföderalismus aufbauen« und dann »Die kapitalistische Moderne herausfordern III: Demokratische Moderne entfalten – Widerstand, Rebellion, Aufbau des Neuen« im Jahr 2017. Jeweils drei Tage lang kamen hunderte von Menschen, Studierende, Intellektuelle, Aktivist:innen und Bewegungen zusammen und diskutierten nicht nur, was sie kritisieren oder welche Hindernisse es gibt, sondern auch, wie diese Hindernisse überwunden werden können und welche Alternativen diese Kritik hervorbringt. Viele Ideen aus der ganzen Welt und aus der kurdischen Freiheitsbewegung kamen zusammen, um unser kollektives Verständnis und unsere Praxis zu stärken.

Dann musste der zwei- bis dreijährige Rhythmus leider wegen der Corona-Pandemie gebrochen werden. Aber endlich kann es weiter gehen, denn auch bei dieser Konferenz sollen wieder Brücken zwischen all den gesellschaftlichen Bereichen und Bewegungen, in Kurdistan und weltweit, gebaut und gestärkt werden. In der Einladung von Network for an Alternative Quest, zu dem die Internationale Initiative »Freiheit für Abdullah Öcalan – Frieden in Kurdistan«, das Jineolojî Zentrum sowie Cenî – Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V., das Kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. – Civaka Azad, KURD-AKAD – Netzwerk kurdischer AkademikerInnen e.V., YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan, der Kurdistan Report, die ISKU – Informationsstelle Kurdistan e.V., und die Akademie der Demokratischen Moderne gehören, heißt es dazu: »Auf dieser vierten Konferenz werden wir uns weiterhin auf die Kritik an der kapitalistischen Moderne konzentrieren, aber unsere Diskussionen haben uns gezeigt, dass es wichtiger denn je ist, über Alternativen nachzudenken, uns zu organisieren und uns zu bilden. Daher werden die Hauptthemen der diesjährigen Konferenz ‚Autonome Bildung und Organisierung‘ sein.« Wie bei den Konferenzen zuvor soll viel Zeit den möglichen Lösungen und Alternativen gegeben werden und die Tradition von Arbeitsgruppen und Workshops fortgesetzt werden.

Das hier ist ein Aufruf, um mit einer gemeinsamen Haltung unsere Welt zurückzufordern.
Dies ist ein Aufruf an all jene, die für ein freies Leben und ein Ende aller Formen der Ausbeutung kämpfen.
Ein Aufruf, sich zu versammeln, um ein Ende der Zerstörung unserer Welt und der Umwelt zu fordern.
Ein Aufruf, sich zu organisieren, um Femizid, Epistemizid, Soziozid und Völkermord ein Ende zu setzen.
Unsere Welt hat noch nie zuvor eine solche Zerstörungsrate erlebt. In den letzten hundert Jahren starben nicht nur verschiedene Sprachen und Kulturen aus, sondern täglich auch zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Die kapitalistische Moderne und ihr Ursprung, das Patriarchat, haben uns nicht nur an den Rand der Zerstörung der menschlichen Gesellschaft, wie wir sie kennen, sondern auch unserer Welt gebracht. Es ist jedoch nicht alles hoffnungslos: wenn wir eine kollektive Haltung einnehmen, können wir mit einer besseren Zivilisation – einer demokratischen Zivilisation – aus dem Chaos herauskommen, aber nur, wenn wir jetzt etwas unternehmen.
Wir müssen nicht anderswo nach einer anderen Welt suchen; wir wollen unsere Welt zurück!

Viele Redner:innen stehen bereits fest. Unter anderem werden James Kelman, Azra Talat Sayeed, Harriet Friedman, Sina Reisch, Bengi Akbulut, Barry K. Gills, Nazan Üstündağ, Targol Mesbah, Ayreen Anastas, René Gabri, Andrej Grubačić, John Holloway, Zozan Sima, Mizgîn Tahir, Adriana Guzmán Arroyo, Raul Zibechi, Marichuy, Manuel Rosenthal, Maria Leusa Mundurukú, Ajay Kumar, Fawza Yusuf und Márgara Millán Moncayo an der Konferenz teilnehmen.

Das Programm für die Tage sieht bisher folgendermaßen aus:

Nach der Anmeldung am Freitagmorgen, den 7. April um 8 Uhr, beginnt der erste Tag mit:

Die kapitalistische Moderne – das Multizid-Regime
Session I – Ökozid
Session II – das Multizid-Regime

Der 8. April steht dann unter dem Motto:

Widerstand, Rückeroberung und Wiederaufbau
Session III – Widerstand und Wandel beginnt in der Kunst
Session IV – Autonome Bildung
(Workshops) Freiheit schaffen als Lebensform
Kulturelles Abendprogramm

Am letzten Tag der Konferenz, am 9. April, heißt es dann:

Wir wollen unsere Welt zurück – und so gehts
Session V: Organisierung von Xwebûn / Selbstsein
Session VI: Aufruf zu einem globalen demokratischen Konföderalismus von unten

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Weitere Informationen zur vierten Konferenz werden auf der Internetseite http://www.networkaq.net/de nachzulesen sein.


 Kurdistan Report 226 | März/April 2023