10. EUTCC-Konferenz, EU-Parlament Brüssel, 4.–5. Dezember 2013
Wie sieht die Zukunft der kurdischen Frage aus?
Redebeitrag von Joost Jongerden
Die Zukunft von heute
Auf allen Konferenzen und Treffen, an denen ich in den letzten Jahrzehnten teilgenommen habe, an noblen und prestigeträchtigen Orten wie dem Europäischen Parlament oder in Hinterhofräumen, konnten die Reden mit dem Satz beginnen, dass die kurdische Frage in der Türkei ein aktuelles Thema ist. Dieser scheinbar zeitlose Eingangssatz kann den Eindruck vermitteln, dass sich nichts geändert hat, und doch ist nichts weniger wahr. Heute sind die Aussichten auf eine Lösung ganz andere als vor einigen Jahren oder Jahrzehnten. Es wurde viel erreicht, doch es bleibt noch viel zu tun. Dass die Aussichten in der kurdischen Frage in der Türkei heute andere sind als gestern, ist all den Menschen, die für eine andere Zukunft gekämpft haben, und – das sollten wir anerkennen – in hohem Maße der PKK zu verdanken. Anfangs noch eine kleine Gruppe bewaffneter GenossInnen, wurde sie zu einer Massenbewegung, die sich in vielen unterschiedlichen Bereichen institutionalisierte. Die Bewegung entwickelte ein politisches Programm, das sowohl ideologisch visionär ist als auch auf einer Alltagspraxis basiert. Dazu möchte ich im Folgenden ein paar Worte sagen und auch eine kritische Anmerkung machen.
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