Überblick über die Lage in und um Rojava

Rojava im politischen und militärischen Kontext

Michael Knapp

Während wir aus dem Irak und Syrien immer wieder Erfolgsmeldungen des Islamischen Staates IS und die Niederlagen und Rückzüge der irakischen oder auch der syrischen Armee zu hören bekommen, können wir beobachten, wie die Verteidigungskräfte von Rojava Schritt für Schritt die Belagerung durch die Jihadist_innen sprengen; nicht nur das, auch der Aufbau der demokratisch-autonomen Strukturen geht offensichtlich voran. Überall entstehen neue Kommunen, Kooperativen und Räte. Der Wiederaufbau von Kobanê hat begonnen. Dennoch sind gerade die infrastrukturellen Probleme und Versorgungsprobleme gravierend, da nach Rojava immer noch, wenn überhaupt, dann sporadisch Hilfsgüter gelassen werden. In diesem Artikel soll versucht werden, die aktuelle Lage der drei Kantone zu charakterisieren.

Kanton Cizîrê – Angriffe und Befreiung

Die Gruppen des IS sind vor Kobanê gescheitert und haben sich als nächstes Ziel ihrer Angriffe insbesondere auch den Kanton Cizîrê auf breiter Front ausgesucht. Dabei kristallisierten sich insbesondere zwei Regionen heraus, in denen besonders heftige Auseinandersetzungen stattfinden: das Gebiet zwischen Til Barak und Hesekê (al-Hasaka) und die Region westlich von Serê Kaniyê (Ras al-Ayn) in Richtung des Kantons Kobanê. Aufgrund dieser Angriffswellen und auch auf die Aufforderung der Bevölkerung in den jeweiligen Orten hin haben die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG und YPJ) begonnen, Dorf für Dorf zu befreien. Dabei fielen mehrere strategische Zentren des IS. Ein entscheidender Punkt war die Eroberung von Til Hemis südlich von Qamişlo (al-Qamishli) im Februar 2015. Die Stadt mit mehrheitlich arabischer Bevölkerung war seit Jahren vom IS besetzt und bei einem Befreiungsversuch im Januar 2014 hatten YPG und YPJ die damals schwersten Verluste in ihrer Geschichte hinnehmen müssen. In einem Hinterhalt, an dem auch kurdische Parteimilizen teilgenommen hatten, waren über vierzig Kämpfer_innen der YPG und YPJ getötet worden. Der Angriff stellte damals ein gesellschaftliches Trauma dar, da die Leichname vieler Kämpfer_innen geschändet und ihre Köpfe öffentlich, sowohl im Internet als auch auf der Straße, zur Schau gestellt worden waren. Seither war Til Hemis ein Zentrum, in dem Tausende IS-Terrorist_innen stationiert waren, und bildete einen Brückenkopf in den Kanton Cizîrê. Insofern stellt die Befreiung von Til Hemis einen der entscheidendsten Siege der YPG/YPJ über den Islamischen Staat dar. Die Operation zur Befreiung von Til Hemis und Til Barak begann am 21.02.2015 in Zusammenarbeit von YPG/YPJ, den zum Militärrat der Suryoye gehörenden Einheiten der Sutoro und den Einheiten der arabischen Așirets1, dem Cêş El-Senadid. Innerhalb von sieben Tagen wurde die Region befreit. Dieser schnelle und bedeutsame Erfolg war ein weiterer Schlag gegen die Rojava-Politik des türkischen Staates und seiner Verbündeten. Während die südkurdische Demokratische Partei Kurdistans (PDK) sich darauf beschränkte, die YPG in den Medien zu diskreditieren, deutet vieles darauf hin, dass die Türkei einmal mehr zur direkten Unterstützung des IS übergegangen war. Die Schleusen des sonst immer durch das GAP-Projekt weitgehend aufgestauten Habur, dessen Wasser zu jedem anderen Zeitpunkt ein Segen für die Bevölkerung von Rojava und Syrien gewesen wäre, wurden geöffnet und so konnte der IS abgeschnitten von den Verteidigungskräften weiterhin frei operieren und die assyrischen Dörfer im Norden von Til Temir angreifen. Gleichzeitig rückten IS-Einheiten über die türkische Grenze auf Til Xenzir bei Serê Kaniyê am anderen Ende des Kantons Cizîrê vor. Scharfschützen der türkischen Armee sollen ihnen dabei Feuerschutz gegeben und auf Kämpfer_innen der YPG/YPJ gefeuert haben. Die Unterstützung des türkischen Staates führte zu dutzenden ermordeten Assyrer_innen und Kurd_innen und 220 entführten Assyrer_innen.2

Eine weitere entscheidende Entwicklung war die Eroberung des Evdilêzîz-(Kizwan-)Berges etwa 30 km von Hesekê entfernt. Er war die strategische Basis des IS für die Kontrolle des Weges in den Șengal (Sindschar) und der Verbindung zwischen Mossul und Ar-Raqqa. Weiterhin war er Ausgangspunkt für Angriffe auf die ganze Region. Auch er wurde in einer großen gemeinsamen Operation von YPG/YPJ, MLKP Rojava, arabischen und assyrischen Einheiten erobert.

Hesekê – »Das Tor nach Rojava«

Westlich von Til Hemis liegt die größte Stadt der Region, Hesekê. Als ich im Mai 2014 selbst die Gelegenheit hatte, die umkämpfte Stadt zu besuchen, wurde uns immer wieder ihre strategische Bedeutung als »Tor nach Rojava« klargemacht. Sie liegt am südlichen Rand des Kantons Cizîrê. Sie hat mehrere hunderttausend Einwohner_innen, aufgrund von Krieg und Flucht sind die genauen Zahlen allerdings schwer abzuschätzen. Hesekê ist eine Stadt mit einer großen assyrischen, arabischen und kurdischen Bevölkerung. Sie stellt ein historisches Beispiel für das friedliche Zusammenleben im Mittleren Osten dar. Einige Stadtviertel, insbesondere das christliche Zentrum, werden vom Regime kontrolliert, während etwa 50 % der Stadt zur Selbstverwaltung des Kantons Cizîrê gehören und ein Teil im Süden vom IS kontrolliert wird. So kommt es immer wieder zu Versuchen des IS wie auch des Regimes, teilweise gemeinsam, die Kontrolle über die selbstverwalteten Gebiete von Hesekê zu erringen und so über einen Brückenkopf in den Kanton Cizîrê zu verfügen.3 Insbesondere nach der Niederlage vor Kobanê (Ain al-Arab) scheint der IS seine Kräfte in den letzten Wochen vor Hesekê einzusetzen. Es ist ein Beispiel für die Multiethnizität der Region. Die Angriffe des IS wie auch des Regimes zielen darauf ab, die Bevölkerung in einen sektiererischen Krieg zu stürzen. So wurde zum Widerstandsfest Newroz am 20.03.2015 ein schwerer Anschlag des IS verübt, bei dem mindestens 29 Frauen, Männer und Kinder ums Leben kamen. Vorherige, ähnliche Anschläge wie im Mai 2014 vor Schulen fanden zeitgleich mit Operationen des Regimes gegen die Selbstverwaltung statt. Am 17.01.2015 war es ebenfalls zu gemeinsamen Angriffen von Regime, Hisbollah und IS auf YPG-Stellungen gekommen.4 Zuvor waren Mitglieder der Rätebewegung im Stadtzentrum von Hesekê festgenommen, Waffen an die arabische Bevölkerung verteilt und die Bevölkerung der arabischen Stadtteile mit der Behauptung »Die Kurden werden Cizîrê von Syrien abtrennen, und wenn die YPG stärker werden, dann werden sie Euch Eure Stadtviertel nehmen« aufzuhetzen versucht worden. Allerdings ließ sich die Mehrheit nicht instrumentalisieren und beteiligte sich nicht an den Angriffen des Regimes, die daraufhin scheiterten. Danach traten viele arabische Jugendliche in Hesekê den YPG bei.

Offensichtlich scheint es zumindest bei Angriffen auf die Selbstverwaltung in Rojava eine gewisse Toleranz und Koordination des Regimes gegenüber dem IS zu geben.5 Durch die IS-Angriffe hat das Regime viele seiner Ressourcen in He­sekê verloren und die arabische Bevölkerung in den südlichen Stadtvierteln fordert die YPG/YPJ auf, sie gegen den IS zu verteidigen (unter anderem erklärten dies die Vertreter von arabischen Așirets und die Vertreter_innen zivilgesellschaftlicher Organisationen).6 Diese Anfrage wurde von den YPG beantwortet: »Unsere Kräfte sind bereit. Wir werden nicht erlauben, dass die Banden die Stadt betreten und das Zusammenleben der Volksgruppen und die Geschwisterlichkeit stören und die Stadt in ein Schlachtfeld verwandeln.« Bis Ende Mai, Anfang Juni konnten die YPG/YPJ dutzende arabische und assyrische Dörfer um Hesekê und die nahegelegene Kleinstadt Til Temir herum befreien. Währenddessen dauern die Kämpfe vor He­sekê zwischen Regime und IS weiter an, allerdings wird bis in die europäischen Medien hinein verbreitet, Hesekê stehe kurz vor dem Fall. Dieser Diskurs wird vom Regime befeuert, dessen Soldaten die Bevölkerung auffordern, die Stadt zu verlassen.7 Das scheint auch ein Ausdruck der Zermürbung der in Hesekê stationierten Regimesoldaten zu sein. Dieser Ausdruck schlug sich auch sofort in den internationalen Medien nieder, welche, vergleichbar mit Kobanê, den Fall der Stadt an den IS nur noch als eine Frage der Zeit prognostizierten.8 Statt die Stadt zu verlassen, stellten sich viele Araber_innen, Kurd_innen und Assyrer_innen hinter die YPG, die nun zusammen mit den Verteidigungskomitees auch die Verteidigung der südlichen Stadtviertel übernommen haben. So konnte am 07.06. der Angriff des IS zumindest vorerst gestoppt werden. Dabei fielen nach Angaben der YPG elf Kämpfer_innen. Der IS hatte mit Panzern, Humvees und Artillerie das Stadtviertel Neșwa Xerbi angegriffen.

Kampf um die Verbindung der Kantone Cizîrê und Kobanê

Das Embargo gegen Rojava wird von allen Seiten weiter ausgeübt und während die Koalition durchaus bereit ist, stellenweise den IS zu bombardieren, verweigert sie jegliche humanitäre Hilfe für Kobanê, und es gibt auf politischer Ebene keinerlei Engagement der westlichen Staaten für einen humanitären Korridor durch Nordkurdistan (Türkei). Auch hier scheint die Selbstverwaltung von Rojava auf sich allein gestellt zu sein und so kämpft sie zusammen mit Einheiten des Bündnisses »Burkan al-Firat« (der Freien Syrischen Armee FSA nahes Bündnis) und Internationalist_innen Schritt für Schritt den Korridor durch IS-besetztes Gebiet frei. Ein besonders wichtiges Ereignis war dabei die Befreiung der Stadt Mabruka, etwa vierzig Kilometer von Serê Kaniyê entfernt. Sie war ein strategisch bedeutender IS-Stützpunkt an der Grenze zum Kanton Cizîrê, der u. a. auch für die Energieverteilung in der Region große Relevanz hatte. Die YPJ-Kommandantin für Cizîrê, Viyan Gew­da, erklärte, dass in der seit dem 6. Mai laufenden Operation mehr als 500 Dörfer und Weiler befreit worden seien.9 Der für die Lebensmittelversorgung zuständige Rat des Kantons Cizîrê begann so schnell wie möglich daran zu arbeiten, die Lebensmittelversorgung in den befreiten Gebieten sicherzustellen. Zunächst konnten acht Tonnen Mehl und drei Tonnen Grundnahrungsmittel an 483 Familien verteilt werden. Um den Bedarf in den befreiten Gebieten genauer erfassen zu können, wurden Untersuchungskommissionen gebildet.10

Menschen aus den umliegenden Ortschaften begrüßten die YPG und YPJ. Der entscheidende Punkt zur Errichtung eines Korridors ist jedoch Girê Spî (Tell Abyad). Aufgrund der Bedeutung des Ortes soll er hier zunächst einmal kurz vorgestellt werden. Girê Spî liegt zwischen den Kantonen Cizîrê und Kobanê (110 km von Serê Kaniyê, 70 km von Kobanê) und ist wie viele Ortschaften hier eine durch die syrisch-türkische Grenze geteilte Stadt. In Nordkurdistan (Türkei) wird der Ort auf Kurdisch Kaniya Xezalan genannt, während der türkische Staat die kurdische Kleinstadt in Akçakale umbenannte. Der Grenzübergang Akçakale ist eine der zentralen Versorgungsrouten des IS über die Türkei und wird von ihm deshalb mit besonderer Entschlossenheit verteidigt. Girê Spî ist wie viele Orte in Obermesopotamien uralt. Die Wurzeln der Besiedlung des »Weißen Hügels« (Girê Spî) gehen zurück bis auf das Neolithikum. So reichen archäologische Funde hier bis mindestens in das frühe 6. Jahrtausend v. u. Z. Im Rahmen der Arabisierungspolitik des syrischen Staates wurde Girê Spî in Tell Abyad umbenannt. Girê Spî war von der Politik des arabischen Gürtels ab den 1960er Jahren und der Vertreibung der kurdischen Bevölkerung aus der Region besonders betroffen. Schon damals hatte die Region die strategische Bedeutung, einen Keil zwischen die beiden stark kurdisch besiedelten Gebiete Cizîrê und Kobanê zu treiben.11 Girê Spî hatte als Kleinstadt vor Beginn des Aufstands und des Krieges etwa 15 000 Einwohner_innen, ein beträchtlicher Teil von ihnen immer noch Kurd_innen. 2011 mit Beginn der Aufstände organisierte sich auch in Girê Spî die kurdische Bewegung und ein Mala Gel (Volkshaus) wurde aufgebaut. Sowohl die syrische Opposition als auch radikalsunnitische Gruppen begannen in Girê Spî auf die Straße zu gehen. In dieser Phase begann die Verdrängung der kurdischen Gruppen und die Organisierung und Stärkung von al-Qaida (Jabhat al-Nusra, JaN) in und um Girê Spî durch die türkischen Geheimdienste über den Grenzübergang Akçakale, vor allem gegen die kurdische Bewegung, aber auch das Assad-Regime. Wie auch in Serê Kaniyê drang 2012 jihadistische Verstärkung gemeinsam mit FSA-Einheiten in Girê Spî ein, sprengte das Mala Gel und begann mit einer Vernichtungs- und Vertreibungspolitik gegenüber allen, die al-Qaida nicht zustimmten. In dieser Phase kam es zu Massakern mit dutzenden Toten. Nachdem al-Qaida/Jabhat al-Nusra 2013 im Widerstand von Serê Kaniyê geschlagen worden war, übernahm der ISIS/IS die Kontrolle über die Region und richtete dort ein regionales Hauptquartier und eine Verbindungslinie in die Türkei ein.12 Der Grenzübergang ist ein zentraler logistischer Knotenpunkt im Netzwerk des IS und dient sowohl der Versorgung mit Waffen, Munition, dem Schmuggel und Handel auf die Schwarzmärkte der Türkei und der Welt.13 Er ist der direkte Zugang der hundert Kilometer entfernten IS-»Hauptstadt« Ar-Raqqa zur Türkei. Girê Spî dient aber auch als einer der Ausgangspunkte der Angriffe insbesondere auf Kobanê und auf Rojava im Allgemeinen, insofern hat die Operation gegen den IS in Tell Abyad eine besondere strategische Bedeutung für Rojava, aber auch für ganz Syrien, da dies das Abschneiden einer entscheidenden strategischen Linie des IS in die Türkei bedeutet. Entsprechend allergisch reagierte der türkische Präsident Erdoğan auf die Erfolge der YPG/YPJ vor Girê Spî. Er kritisierte die internationale Koalition, in Tell Abyad Turkmen_innen und Araber_innen zu bombardieren und die »Terrororganisationen« PYD, YPG und PKK zu installieren. »Araber_innen und Turkmen_innen« scheint sich dabei auf den IS zu beziehen und es bleibt abzuwarten, wie sich die Türkei zu einer Verbindung der Kantone Kobanê und Cizîrê verhalten wird. Bezeichnenderweise erwähnte Erdoğan mit keinem Wort den Terror des IS.14 Eine Niederlage des IS bei Girê Spî würde einen bedeutenden Rückschlag für die Rojava-Politik der Türkei bedeuten. Daher reißen die Berichte über IS-Terrorist_innen, die sich frei über die türkische Grenze bei Akçakale bewegen, nicht ab.15 Wir wissen aus Kobanê, dass auch dort IS-Terrorgruppen mehrfach unter den Augen der türkischen Armee von türkischem Territorium aus die Stadt angegriffen haben.16 Dennoch scheint sich der IS auf eine Niederlage in Girê Spî einzustellen, so versucht er gerade den Grenzübergang zur Türkei Bab al-Salaam/Öncüpınar bei Azaz mit allen Mitteln aus den Händen von al-Qaida/Jabhat al-Nusra17 zu erobern.18 Um Azaz findet ein Hegemonialkrieg zwischen unter dem Deckmantel der FSA agierenden Al-Qa­ida-Einheiten (JaN, Ahrar al-Șam) und dem IS statt. Die Ko­alition greift in diesem Fall auf Seiten von al-Qaida ein.19

YPG/YPJ und Burkan al-Firat gemeinsam haben jetzt am 13.06. Girê Spî von Ar-Raqqa abgeschnitten und begonnen, den IS in Girê Spî aus drei Richtungen zu bekämpfen. Dieser wendet dagegen eine Taktik der menschlichen Schutzschilde an, nimmt Geiseln und verübt Massaker an der Zivilbevölkerung. Diese IS-Politik führt zu einer massiven Fluchtwelle aus der Region. Während zuvor viele in den Kanton Cizîrê fliehen konnten und bewegende Bilder von Frauen zu sehen waren, welche die Verschleierung vom Körper rissen und feierten, als sie die befreiten Gebiete erreichten, versuchen mit der Verschärfung der Gefechte viele über die türkische Grenze nach Nordkurdistan zu gelangen. Tausende befinden sich an dieser Grenze, in den beiden Tagen wurden sie jedoch immer wieder vom IS gemeinsam mit der türkischen Armee, die dazu scharfe Munition, Wasserwerfer und Tränengas einsetzte, nach Girê Spî zurückgetrieben. Am Nachmittag des 14.06. überwanden Hunderte aber dennoch den Stacheldrahtzaun und zwangen das türkische Militär, einen Fluchtkorridor zu öffnen.20

Insbesondere die Geiselnahmen verlangsamen das Voranschreiten der Befreiung der Region, da sowohl YPG/YPJ als auch Burkan al-Firat großen Wert darauf legen, zivile Leben zu retten. Immer wieder rufen ganze Dorfgemeinschaften die YPG/YPJ zur Hilfe und zur Befreiung ihrer Orte auf. Das betrifft Menschen aller ethnischen und religiösen Identitäten.21 Das YPG-Kommando des Kantons Cizîrê hat am 13.06. eine bemerkenswerte Erklärung abgegeben, in der es die Bevölkerung in den Kampfgebieten aufforderte, sich in den Kanton Cizîrê zurückzuziehen und nicht ins Ausland zu fliehen. Das zeigt einerseits die Überzeugung der YPG, die Kampagne gegen den IS in Tell Abyad bald zu einem Ende zu bringen, andererseits aber auch den im Gesellschaftsvertrag verankerten Grundsatz des Rechts auf Asyl für alle Flüchtenden. Mit der Aufforderung soll auch Geiselnahmen und Massakern durch den IS entgegengewirkt werden. Die Menschen erhalten von den YPG eine Unterstützungsgarantie für die Rückkehr.

Während einerseits Einheiten, die unter dem Dach der FSA standen, an der Seite von YPG und YPJ kämpfen, orientiert sich die in Istanbul ansässige Nationale Koalition (ETILAF) an der Politik ihrer Gastgeber und Finanziers, der Türkei, Saudi-Arabiens und Qatars. Besorgt über den militärischen Erfolg der Selbstverteidigungskräfte verschärften diese Gruppen ihre Lobbyarbeit und Propaganda gegen die Selbstverwaltung in Rojava. Die versuchten sie dabei als einseitig »ethnisch-extremistische« kurdische und antiarabische Kraft darzustellen und den YPG Massaker an der arabischen Zivilbevölkerung und Misshandlungen zu unterstellen.22 Einwohner_innen aus den davon angeblich betroffenen Bedia-Dörfern bei Til Temir/Hesekê bezogen gegen die Anschuldigungen klar Position. So erklärte die Geflüchtete Xidir Xizem: »Die Kräfte von YPG und YPJ haben uns vor den Banden gerettet. Die Banden benutzten das Gebiet als eines ihrer strategischen Hauptquartiere. Sie haben von diesem Gebiet aus Angriffe auf kurdische, arabische und assyrische Gebiete durchgeführt, um Widersprüche zwischen den Völkern zu schaffen ... Niemand soll in unserem Namen substanzlose Anschuldigungen gegen die YPG vorbringen. Wir haben die Wahrheit mit unseren eigenen Augen gesehen und erlebt. Die Banden machten unsere Häuser zu Ruinen und plünderten sie. Sie haben die schiitischen Araber_innen mit Gewalt von hier vertrieben. Außer den YPG ist uns niemand zu Hilfe gekommen ... Die YPG haben uns vor der Unterdrückung durch die Banden gerettet. Wegen den Widerstandskämpfer_innen der YPG können wir heute wieder ruhig in unserem Dorf leben.« Weitere Dorfbewohner_innen bestätigten die Aussagen von Xidir Xizem.23

Die Situation in Kobanê

Obwohl die Stadt Kobanê zu 70–80 % in Trümmern liegt und die gesamte Infrastruktur zerstört ist, kehren immer mehr Menschen dorthin zurück und nehmen am Wiederaufbau teil, der seit den ersten Tagen Ende Januar 2015 mit viel Idealismus und wenig Mitteln umgesetzt wird. Eines der größten Probleme von Kobanê stellt die hohe Dichte von zurückgelassenen Sprengkörpern dar. Die Versorgung mit Mitteln für den Wiederaufbau, Medizin und Nahrungsmitteln ist ebenfalls alles andere als gesichert. Insbesondere die eigentlich blühende Landwirtschaft des Kantons ist schwer geschädigt, da die Ackerflächen wegen der Verminung nicht genutzt werden können. Bis Ende Mai gab es schon mindestens 45 Tote durch Sprengfallen und Minen in Kobanê und Umland.24 Insofern ist der Kanton besonders vom Embargo der Türkei und des Westens betroffen. Die Grenze zur Türkei stellt einen Bedrohungsraum für die Bevölkerung von Kobanê dar. Der stellvertretende Außenminister von Rojava, Idriss Nassan, beschreibt die Lage dort folgendermaßen: »Auch schon vor dem Krieg, bevor die Kämpfe in Kobanê ausgebrochen sind, gab es verschiedene Bestrebungen, die Grenze zu passieren, sei es, weil sie auswandern wollten oder Handel betreiben wollten. Es war auch schon damals so, dass die Grenze ein Ort war, wo gefoltert wurde, wo misshandelt wurde, wo getötet wurde.
Um ein konkretes Beispiel zu geben: Ein 17-jähriger Jugendlicher hat die Grenze passiert nach Bakur, nach Nordkurdistan, wurde dort aufgehalten, wurde gefoltert auf schlimmste Art und Weise, danach haben sie auf ihn uriniert und liegen gelassen. Also es ist etwas Unmenschliches, was regelmäßig dort vorkommt. Die Grenze ist tatsächlich eine Grenze des Todes und der Folter, während in anderen Gebieten, die von islamistischen Kräften wie Al Nusra und IS kontrolliert werden, die Grenzen zur Türkei offen sind.« Weiterhin operierte der IS wie oben erwähnt auch von der türkischen Seite der Grenze aus gegen den Kanton Kobanê: »... es gab einen Angriff an dem Grenzübergang Mürşitpinar auf Kobanê. Dort kam eine Autobombe des IS von der türkischen Seite und ist an dem Grenzübergang explodiert und hat 17 Zivilisten mit in den Tod gerissen. Wir wurden davon überrascht, weil wir keinesfalls mit einem Angriff aus dem Norden gerechnet haben, aber die Autobombe wurde von den türkischen Sicherheitskräften durchgelassen, ist dort zur Explosion gekommen.«25

Es stellt sich hier die scheinbar widersprüchliche Situation dar, dass der Westen zwar einerseits Bomben zur Luftunterstützung gegen den IS abwirft, aber der Bevölkerung humanitäre Hilfe vollständig verweigert. So soll anscheinend die missliebige Selbstverwaltung der Region geschwächt werden. Die Selbstverwaltung versucht mit Unterstützung verschiedenster Initiativen, die medizinische Infrastruktur, aber auch das Schulsystem wieder in Gang zu bekommen, und denkt trotz der schlimmen Lage über einen Wiederaufbau der Stadt nach ökologischen Prinzipien nach. Idriss Nassan erklärte dazu im Interview: »Im Moment haben wir einige Generatoren, die reichen aber nur für 2–3 Std. Strom täglich, um die Handys aufzuladen und das Wichtigste fürs tägliche Leben zu organisieren. Darüber hinaus haben wir keine Möglichkeit, Strom zu produzieren, deshalb wollen wir die Sonnen- und Windenergie nutzen. Einer unserer Grundsätze in Rojava ist es auch, ein ökologisches und demokratisches Leben zu ermöglichen und dafür gibt es die Notwendigkeit, die ökologische Energieproduktion zu nutzen.«26

Im Moment ist das Entscheidende für Kobanê jedoch der Aufbau eines humanitären Korridors. Wie oben beschrieben wird dieser Korridor vom Kanton Cizîrê aus erkämpft. Auch von Kobanê aus rücken YPG und Burkan al-Firat auf Girê Spî vor.

Der Kanton Afrîn und Aleppo – Gefahren durch Jaish al-Fatah, Türkei, IS und FSA

Der westlichste Kanton Rojavas, der Kanton Afrîn, wurde in der öffentlichen Wahrnehmung von den Kämpfen in Kobanê und Cizîrê überschattet. Umgeben von Gruppen der FSA mit unklarer Loyalität oder mit solidarischen Einheiten wie Cep­het el-Akrad konnte der Kanton sich eine gewisse Sicherheit bewahren. Befördert wurde diese Sicherheit durch die geographischen Besonderheiten. Während Kobanê und Cizîrê größtenteils flach sind, ist der Kanton Afrîn gebirgig, bietet also bessere Voraussetzungen für eine Verteidigung.

Die politischen Rahmenbedingungen haben sich jedoch in den letzten Wochen und Monaten verändert. Saudi-Arabien, die Türkei und Qatar befinden sich auf einem Unterstützungskurs für die jihadistische Allianz Jaish al-Fatah (JaF), die von Jabhat al-Nusra und der salafistischen Ahrar al-Sham dominiert wird. Beim Aufbau von JaF geht es unter anderem darum, JaN als Rebell_innen in Syrien auch international Legitimität zu verleihen. Das entspricht sowohl der vom maßgeblichen Al-Qaida-Strategen Abdullah bin Mohammed entwickelten Kursänderung des Netzwerkes hin zur Infiltration von Institutionen als auch der Taktik, sich wie am Beispiel Libyens durch islamistische Bündnispolitik zu legitimieren und so zu schützen, da ein militärischer Frontalangriff auf den Westen »militärischen Selbstmord« darstelle. Insbesondere der stellvertretende Kommandeur von JaN, Abu Mariah al-Qahtani, begrüßte diese Entwicklung.27 Dieser Strategiewechsel entspricht auch den Interessen der JaN und Ahrar al-Sham unterstützenden regionalen und internationalen Mächte,28 die mit Hilfe von Medien wie Al Jazeera eine begleitende Legitimationskampagne umsetzen. JaF soll JaN verdecken und sich als Teil der FSA darstellen und damit als moderate Alternative zum IS gerieren. JaF scheint allerdings eher eine Organisation der JaN zu sein als umgekehrt.29 JaF erklärte am 24.03.2015 ihre offizielle Gründung und ging sofort in die Offensive. Während eine säkulare syrische Opposition nur noch marginal im Land vorhanden zu sein scheint, macht Jaish al-Fatah große Geländegewinne gerade im Nordwesten Syriens in und um Aleppo und in der Region Idlib. Die syrische Provinzhauptstadt Idlib wurde am 28.03.2015 von JaF eingenommen. Das bedeutet einen entscheidenden strategischen Sieg der jihadistischen Opposition, die von Idlib aus ihre Position sowohl gegenüber dem Kanton Afrîn als auch in Hinsicht auf Aleppo, aber auch gegenüber den Resten säkularer Opposition, deren Hochburg Idlib war, hat stärken können. In Ermangelung einer prowestlichen Opposition diskutieren die USA die Unterstützung dieses Bündnisses und scheinen bereit zu sein, ähnliche Risiken wie bei der Billigung des Aufstiegs des Islamischen Staates in Kauf zu nehmen, nämlich ein Kalifat, in diesem Fall für al-Qaida, anstelle des syrischen Regimes. Dieses Bündnis, das mit dem IS konkurriert, scheint auch für die USA immer mehr eine Form der zu unterstützenden Opposition darzustellen. So versuchen die US-Regierung beratende Thinktanks wie Atlantic Council mit engen Verbindungen zur US-Regierung und personellen Überschneidungen mit dem Kabinett Präsident Obamas30 den Einfluss von al-Qaida auf JaF zu relativieren: »Ja, Jabhat al-Nusra war wirklich Mitglied dieser Koalition, aber sechs weitere Gruppen nahmen an dieser Offensive teil: Ahrar al-Sham, Jund al-Aqsa31, Jaish al-Suna, Filaq al-Sham, Liwa al-Haq und Ajnad al-Sham.«32 Es wird zwar in Kauf genommen, dass es sich bei ihnen allen um jihadistische Gruppen handelt, die Führungsrolle von JaN wird allerdings verschwiegen – die Unterschiede zwischen diesen Gruppen sind de facto Namensunterschiede, da sie wie JaN zum Großteil der salafistischen Strömung oder wie Liwa al-Haqq breiteren radikalsunnitischen Ideologien folgen. Ideologisch arbeiten alle auf ein Kalifat und ein radikalsunnitisch homogenisiertes Syrien hin. Besonders zynisch wird die Empfehlung von Atlantic Council, wenn von einer »zivilen Lokalverwaltung« die Rede ist, in der von fünfzehn bis zwanzig Sitzen insgesamt sieben Sitze an Ahrar al-Sham, vier an JaN gehen und der Rest der »zivilen« Lokalverwaltung an die anderen Gruppen von JaF.33 Die Operationen von JaF im Norden Syriens stellen eine De-facto-Umsetzung des türkischen Plans zur Errichtung einer sogenannten Pufferzone und der damit zusammenhängenden Zerschlagung der kurdischen Kantone dar. Das Projekt der Regionalmächte ist ein sunnitisch homogener türkischer Staat als Alternative zum Assad-Regime, während der Westen dieser Strategie nur zögernd Unterstützung gewährt, da das westliche Projekt sich auf eine abhängige, säkularere Opposition stützen soll.34 Allerdings scheint die Perspektive der Regionalmächte hier aufgrund mangelnder Alternativen weiter an Bedeutung zu gewinnen und von Billigung zu aktiver Unterstützung überzugehen. Wie auch die Aussagen des Atlantic Council befürchten lassen, bedeutet dies eine große Gefahr für Rojava und ganz Syrien. Ein militärisches Engagement in dieser Richtung könnte auch die Einrichtung einer Flugverbotszone und damit ebenfalls direkte Intervention gegen Rojava bedeuten. Insbesondere Aleppo und der Kanton Afrîn stehen momentan unter der Bedrohung durch JaF und Türkei, während im Osten Rojavas IS und Regime angreifen.

Die Lage in Aleppo

Insbesondere die südlichen Stadtviertel von Aleppo stehen mittlerweile unter der Kontrolle von JaF und JaN. Der IS versucht ebenfalls, Aleppo zu erobern. Die kurdischen Viertel, insbesondere Şêxmeqsûd, werden von diesen Kräften immer wieder angegriffen. Vom 26. bis zum 28.05. griffen JaN/JaF und FSA-Einheiten gemeinsam Şêxmeqsûd an. Zuvor hatten sie der Zivilbevölkerung ein Ultimatum gestellt, den Stadtteil zu verlassen.35 Der Angriff scheiterte jedoch am Widerstand der YPG/YPJ und die Selbstverteidigungseinheiten rückten sogar auf Stellungen von JaN im Viertel Tell Nabbo vor. Nach dem Scheitern der großangelegten Operation riefen die jihadistischen Einheiten erneut einen Waffenstillstand aus. Eine weitere Bedrohung für Aleppo und Afrîn entwickelt sich mit dem Vormarsch des IS im Norden von Aleppo, insbesondere die Einnahme der Stadt Marea Ende Mai 2015 bietet ihm eine gute Ausgangsbasis für Angriffe auf den Kanton Afrîn. Möglicherweise will er hier, in Hesekê, Kobanê und Girê Spî vor allem durch die YPG/YPJ unter Druck geraten, ein neues Schlachtfeld gegen Rojava eröffnen.36 Obwohl Şêxmeqsûd in Aleppo sich in weitgehendem Belagerungszustand befindet, haben sich hier ebenfalls starke Strukturen der demokratischen Autonomie herausgebildet; trotz militarisiertem Konflikt wird eine lebendige Zivilgesellschaft entwickelt. Es können hier nur einige Beispiele angeführt werden. Während der Konflikte mit und Angriffswellen von JaN und FSA gründeten kurdische und arabische Frauen aus Şêxmeqsûd die Frauenkommune »Şehîd Canda«, im letzten Jahr wurden 6 000 Schüler_innen in kurdischer Sprache ausgebildet und viele dieser Schüler_innen betreiben in ihren Kommunen nun Sprachbildung.

Die Lage in Afrîn

Der Kanton Afrîn ist ebenfalls nördlich und westlich von der Türkei eingeschlossen und es kommt immer wieder zu Angriffen und Übergriffen auf die Bevölkerung. Erst kürzlich wurde ein Hirte von türkischen Soldaten erschossen. Trotz der beschriebenen Umzingelung Afrîns und der drohenden Angriffe wird die Organisierung der Institutionen hier fortgesetzt. So wurden in den Kreisstädten Cindirês und Mabata weitere Volksräte aufgebaut und 106 neue Kommunen37 gegründet. Zuvor waren in Cindirês schon Volksverteidigungskomitees und eine vierzigköpfige Verteidigungsgruppe gebildet worden.38 Weiterhin entwickelt sich in Afrîn das autonome Bildungssystem fort; so wurde Erziehung in der Muttersprache vom Kindergarten bis zur dritten Grundschulklasse für die Jahre 2015–16 auf die Agenda gesetzt und neue Schulbücher für Kindergarten und Grundschule wurden entwickelt. Ausbildung in Arabisch ist ebenfalls bis zur sechsten Klasse vorgesehen.39 Außerdem wurden Frauenakademien gegründet, in denen Schulungen über das System der demokratischen Autonomie und die Befreiung der Frau vom Patriarchat durchgeführt werden. Ein Bildungsgang für die Sprecherinnen der Räte und die Frauen in der Stadtverwaltung wurde bereits an der Star-Akademie abgeschlossen.40 Die Selbstverwaltung in Afrîn steckt wie die Strukturen in ganz Rojava weiterhin im Aufbauprozess und scheint trotz Isolation große Fortschritte zu machen.

Fazit

Dieser Artikel beschäftigte sich vor allem mit den militärischen und politischen Komponenten, welche die aktuelle Lage in Rojava prägen. Dabei ist allerdings nicht zu vergessen, dass die militärischen Erfolge und die politische Beharrlichkeit der Selbstverwaltung von Rojava auf einer egalitären gesellschaftlichen Vision basieren, die den Menschen die Kraft gibt, für das Projekt Rojava zu kämpfen. Dies ist der Faktor, der Rojava sowohl im gesamten Syrienkonflikt, aber auch im Mittleren Osten hervorhebt. Diese Vision, die Schritt für Schritt realisiert wird, stellt ein alternatives Gesellschaftsmodell dar, dessen Verteidigung ein Anliegen der Weltbevölkerung sein sollte.


 

Fußnoten:

1Erweiterte Großfamilienverbände.

2 Reșit Serdar, anfturkce.net/kurdistan/iflas-eden-politika-ve-toplumsallasan-bir-guc-olarak-ypg-izlenim, 13.06.15.

3 Hier kann unser Delegationsbericht aus Hesekê aufgerufen werden: kurdistan.blogsport.de/2014/05/29/heseke-eine-schwer-umkaempfte-stadt/, 13.06.15.

4 Reșit Serdar, anfturkce.net/kurdistan/iflas-eden-politika-ve-toplumsallasan-bir-guc-olarak-ypg-izlenim, 13.06.15.

5 Weitere Informationen vgl. Ayboğa, Ercan, Flach, Anja, Knapp, Michael, »Revolution in Rojava«, 2015.

6 ajansakurdi.net/archives/92338, 13.06.15.

7 Reșit Serdar, firatnews.com/kurdistan/ypg-ypj-nin-varligi-heseke-yi-ayakta-tutuyor, 13.06.15.

8 Vgl. n-tv.de/politik/IS-steht-500-Meter-vor-Hassaka-article15237771.html, 13.06.15.

9 ozgur-gundem.com/haber/136265/500-koy-ve-mezra-ozgurlestirildi, 15.06.15.

10 ajansakurdi.net/archives/93266, 15.06.15.

11 Vgl. Dicle, Amed, anfturkce.net/kurdistan/tel-abyad-operasyonu-ve-kapida-bekleyen-buyuk-tehlike-amed-dicle, 13.06.15.

12 Ebd.

13 Dies betrifft sowohl Kulturgüter als auch jede Art von Plündergut, von Elektrosicherungen aus Häusern über Wasserhähne bis hin zu allen möglichen Arten von Wertgegenständen.

14 birgun.net/haber-detay/tel-abyad-in-birkac-haftasi-kaldi-sirada-rakka-var-82708.html, 13.0615.

15 Vgl. Dicle, Amed, anfturkce.net/kurdistan/tel-abyad-operasyonu-ve-kapida-bekleyen-buyuk-tehlike-amed-dicle, 13.06.15.

16 bbc.com/turkce/haberler/2014/11/141129_isid_kobani, 13.06.15.

17 Mittlerweile dominierende Gruppe in Azaz.

18 nytimes.com/2015/06/01/world/middleeast/isis-gains-syrian-area-near-border.html?_r=0, 13.06.15.

19 Köylüoglu, Aziz, »Vekalet savaşında El Nusra'nın ÖSO ile oyunu«, ypgnews.blogspot.de/2015/06/vekalet-savasnda-el-nusrann-oso-ile.html, 14.06.15.

20 firatnews.org/kurdistan/li-gire-spi-12-gunden-din-ji-hatin-rizgarkirin, 14.06.15.

21 ANHA, »Bi hatina YPG'ê me bayê azadiyê kişand«, ku.hawarnews.com/bi-hatina-ypge-me-baye-azadiye-kisand/, 02.06.2015; ANHA, tr.hawarnews.com/hesekeli-araplardan-ypgye-talep-bizi-savunun/, 13.06.15.

22 Vgl. en.etilaf.org/all-news/news/syrian-coalition-condemns-the-ypg-s-massacre-against-civilians-in-al-hasaka.html, 13.06.15.

23 tr.hawarnews.com/bizim-adimiza-konusup-gercekleri-carpitmayin/, 13.06.15.

24 Interview mit Idriss Nassan, »Kobanê: Hilfskorridor zum Wiederaufbau gefordert«, heise.de/tp/artikel/44/44991/1.html, 14.06.15.

25 Ebd.

26 Ebd.

27 al-monitor.com/pulse/originals/2015/05/al-qaeda-political-system-infiltration.html, 14.06.15.

28 Ebd.

29 Köylüoglu, Aziz, »Vekalet savaşında El Nusra'nın ÖSO ile oyunu«, ypgnews.blogspot.de/2015/06/vekalet-savasnda-el-nusrann-oso-ile.html, 14.06.15.

30 fr-online.de/politik/verteidigungsminister--us-senat-waehlt-chuck-hagel-ins-amt,1472596,21951436.html, 13.06.15; Chuck Hagel war bis Februar 2015 US-Verteidigungsminister und zuvor Vorsitzender von Atlantic Council.

31 Gegründet von Abdul ´Aziz al-Qatari, enger Freund von Abdul ´Azzam, einer der wichtigen Strategen hinter dem US-gestützten Jihad der 1980er in Afghanistan und enger Mentor Bin Ladens (huffingtonpost.co.uk/tam-hussein/nusra-front_b_6112790.html?utm_hp_ref=uk-news, 14.06.15).

32 atlanticcouncil.org/blogs/menasource/syria-an-opportunity-in-idlib, 13.06.15.

33 Ebd.

34 Vgl. Köylüoglu, Aziz, »Der Krieg in Syrien eskaliert weiter«, civaka-azad.org/der-krieg-in-syrien-eskaliert/, 14.05.15.

35 imctv.com.tr/93243/2015/05/el-nusra-onculugundeki-gruplar-ypgye-saldirmaya-basladi/, 14.06.15.

36 Vgl. al-monitor.com/pulse/security/2015/06/syria-northern-aleppo-sham-front-isis-nusra-marea-battle.html, 14.06.15.

37 Kommunen – kleinste Einheit der Rätedemokratie in Rojava, 20–150 Haushalte, vgl. Ayboğa, Flach, Knapp, »Revolution in Rojava«, 2015.

38 tr.hawarnews.com/halk-savunma-komitelerini-olusturuyor/, 29.05.15.

39 tr.hawarnews.com/onemli-kararlar-alan-efrin-szk-konferansi-sona-erdi/, 27.04.2015.

40 tr.hawarnews.com/efrin-konsey-yoneticilerinin-egitimi-tamamlandi/, 16.05.2015.